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Meine erste Satsang-Reise

Bald nach meiner Einweihung zum Swami fühlte ich den Wunsch, hinauszugehen, selbst Satsang zu halten und Mahaprabhujis Lehre weiterzugeben. Ich hatte dies bisher noch nie getan, und so machte ich mir Gedanken darüber, wohin ich gehen und wo ich bleiben sollte. Zu dieser Zeit noch sehr jung und unerfahren, bedrückten mich diese und auch andere Fragen. Ohne ein Wort über meinen Kummer verlauten zu lassen, sonderte ich mich von den anderen ab, mich meinen sorgenvollen Grübeleien überlassend. Dieser Geisteszustand konnte Sri Mahaprabhuji nicht verborgen bleiben. Eines Tages um acht Uhr abends kam er zu mir und fragte mich lächelnd:

"Madhavananda, worüber grämst du dich?"

Ich fand keine Antwort und saß nur mit gesenktem Kopf da.

Da fragte Mahaprabhuji weiter:

"Wem gehörst du? Wem gehört die Welt und das ganze Universum?"

Ich antwortete:

"Ich gehöre Dir; auch die Welt und das ganze Universum sind Dein."

Darauf sagte Mahaprabhuji:

"Warum ängstigst du dich dann? Ich werde immer bei dir sein, wohin du auch gehst. Du wirst dir niemals Sorgen machen müssen - wo du auch sein magst, werde ich für dich sorgen, ob im Dschungel oder in den Bergen, ob in der Heimat oder in der Fremde. Dies ist mein Segen für dich, der für immer bei dir bleiben wird."

Nachdem er mir diese Zusicherung gegeben hatte, sang Mahaprabhuji:

KARDUN AJAR-AMAR TAN KAYA

Ich werde dich unsterblich machen,
ich werde dich unsterblich machen!
Wenn du Gottes Ergebener bist, warum sorgt sich dein Geist?
Nimm dir ein Beispiel an den großen Bhaktas:
an Prahlad, Dhruva, Harish Chandra, Narsibhagat, Kabirdas,
Mirabai und den Pandavas ...

In diesem Bhajan wird die Glaubensstärke der Heiligen gepriesen: Mirabai, der man einst Gift reichte, trank es ohne zu zögern aus - und durch die Gnade des Herrn wurde dieses in Nektar verwandelt.

Durch dieses Lied, das Mahaprabhuji mit seiner geliebten Stimme für mich sang, wurde mein Geist erhoben, und ich fühlte mich glücklich, sicher und frei wie nie zuvor. Mahaprabhuji gab mir noch eine Reihe wertvoller Ratschläge, die ich bis zum heutigen Tag tief in meinem Herzen bewahre. Wieder hatte ich erfahren, daß Mahaprabhuji sich aller annahm, die bei ihm Zuflucht suchten, und sie von allen weltlichen Nöten befreite.

Am nächsten Tag um halb drei Uhr nachmittags brach ich, wie er es mir aufgetragen hatte, nach Osten auf. Ich verabschiedete mich von Gurudeva, ihm für seine Gnade dankend, und, indem ich in meinem Herzen über ihn meditierte, verließ den Ashram.

Nachdem ich in einigen Dörfern Satsang gehalten hatte, gelangte ich nach Sujangarh, wo ich für einige Tage blieb. Danach ging ich weiter nach Ratangarh. So wanderte ich von Ort zu Ort, hielt überall Satsang und erteilte vielen die Mantra Diksha. Überall empfing man mich mit großer Achtung und Liebe.

Auf meiner Reise kam ich auch nach Jamnagar. Dort gab ich einige Tage Satsang, und da ich nicht Gujarati sprechen konnte, hielt ich meine Vorträge in Hindi. Da viele Zuhörer Hindi nur schlecht verstanden, betete ich zu Mahaprabhuji um Hilfe, und erhielt in einem Traum seine Zusicherung, ich würde binnen zwei oder drei Tagen Gujarati erlernen. Durch seine Gnade konnte ich wirklich bereits nach drei Tagen Satsang in Gujarati geben.

Ich besuchte noch einige Orte in Gujarat, und als ich in den Ashram zu Khatu zurückkehrte - glücklich, Mahaprabhuji wieder zu sehen - berichtete ich ihm von meinen Erfahrungen und dankte ihm für meinen Erfolg.

 


 

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Voriges Kapitel: Meine Sannyas Diksha

Übersicht: Mein Leben mit Mahaprabhuji

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