Augenlicht für einen Blinden
Etwa zwei Kilometer vom Khatu Ashram entfernt liegt das Dorf Kachras. In diesem lebte ein blinder Mann namens Rama, der täglich den Ashram aufsuchte, um Holz und Kuhfladen für das Feuer zu bringen. Eines Tages fragte Mahaprabhuji ihn, was der Grund für sein treues und regelmäßiges Kommen sei, und Rama antwortete:
"Dich zu sehen, oh Herr."
"Doch du bist blind, Rama, wie kannst du mich dann sehen?"
Da sprach Rama mit gefalteten Händen:
"Gnadenreicher! Ich bin gewiß, eines Tages wirst Du mir durch Deine Gnade das Augenlicht schenken, und dann werde ich Deine körperliche Gestalt sehen können, wie ich jetzt mit meinen inneren Augen an Deinem göttlichen Licht teilhabe."
Jaya Ramji, der Zimmermann, saß gerade neben Mahaprabhuji, der ihn anwies, ihm ein Chapati[1] zu bringen. Gurudeva brach das Brot, reichte ihm den einen Teil und sprach: "Gib es Rama."
Indem Rama das Chapati aß, strömte Licht in seine Augen und er konnte sehen. Wie könnten wir seine Freude und Dankbarkeit beschreiben? Staunen ergriff das ganze Dorf, und die Bewohner begriffen, daß dieses Wunder ein Segen für alle war.
So erweist sich, daß, was reinen Herzens ersehnt wird, mit dem Segen Gurudevas, des heiligen Meisters, Erfüllung findet. Denn nichts in dieser Welt ist außerhalb der Möglichkeiten des Einen, Allmächtigen, der in ihm verkörpert ist und durch ihn wirkt. Dies ist die Natur eines wahren Meisters. Niemals nimmt er, sein Leben ist Geben.
[1]Chapati = Fladenbrot
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