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Lila - Das Göttliche Spiel

Einige Schauspieler, die aus Vrindaban, dem Geburtsort Gott Krishnas, zu Mahaprabhuji gekommen waren, wollten ihm ein Schauspiel über Krishna vorführen. Doch Mahaprabhuji lehnte ab:

"Yogis und Swamis brauchen keine Theatervorführung, denn in der Meditation halten sie ihr Bewußtsein stets auf das Göttliche Spiel gerichtet."

Um verständlich zu machen, was er meinte, sang er für sie einen Bhajan, der die Essenz göttlicher Weisheit und höchsten Wissens enthielt.

 

GAGANA MANDAL ME RASA RACHAYA

Betritt deinen inneren Raum, denn hier ereignet sich das Spiel.
Konzentriere dein Bewußtsein auf deinen Geliebten: auf Gott.
Der Lotus steht in voller Blüte
- in ihm ereignet sich das göttliche Schauspiel.
Hier ertönt das Summen der weißen Biene,
hier findet der Tanz der schwarzen Schwäne statt -
wo Wasser dürstet und Luft zum Feuer drängt,
wo Feuer kühlt und Wasser brennt.
Nur wenige Verwirklichte kennen dies Spiel.
Reines Bewußtsein, unschuldig wie das Kind, gibt den Funken.
Der Yogi entfacht das Feuer,
dann aber entzündet das Feuer den Yogi;
dort, wo der Stein salzig und das Salz ohne Geschmack ist.
Herrscher über dieses Spiel ist Shivas göttliches Bewußtsein.
Wer auf Ihn meditiert, kann dieses Spiel erblicken
und das Unerreichbare erreichen, das jenseits allen Wissens liegt.
Die Befreiung hängt an einem dünnen Faden.
Sri Alakh Puriji gab den Schlüssel zu ihr,
und Paramyogeshwar Sri Devpuriji, mein göttlicher Meister,
hält ihn in der Hand.
 

Und Mahaprabhuji setzte fort:
 

ULTINAL LAGHI TRIVENI

Im Aufsteigen vereinigen sich drei Ströme im Triveni[1],
überfließend von Nektar.
Von ihm genießen die Yogis, die mit Gott vereinigt sind.
Die eine Blüte öffnet sich nach unten,
all die anderen nach oben.[2]
Vereinigst du die Blüten miteinander,
so wirst du des Formlosen gewahr.
Zwischen den Blüten läuft das Spiel deines Schicksals ab,
flackert die Flamme deines Lebens.
Jenseits dieser Flamme entdeckst du
den ewigen Glanz göttlichen Lichts.
Mit ihm vereinigt sich dein Selbst.
Dies ist das Göttliche Spiel
- nur wenigen gelingt es, an ihm teilzuhaben.
Swami Deep sah es und erkannte: Die Welt ist nur ein Schatten.

Nach dieser Begegnung begannen die Schauspieler, die bisher die göttlichen Taten auf der Bühne der äußeren Welt darzustellen versuchten, zu meditieren, um das Göttliche Spiel in ihrem Inneren zu erkunden.

 


[1]Triveni = "drei Ufer"; Agya-Chakra; die drei Ströme sind die drei Nadis: Ida, Pingala und Sushumna; der Nektar ist der Fluß des Prana, der durch diese Vereinigung bewirkt wird.

[2]Blüte steht hier für "Lotus" oder Chakra. Die nach unten weisende Blüte symbolisiert das Muladhar-Chakra (Wurzelzentrum). Wenn dessen Energie mit jener der anderen Chakras vereinigt aufwärts steigt, kommt es zur Erweckung der Kundalini, die das Bewußtsein zu Samadhi führt.

 

Nächstes Kapitel: Heilung eines Sängers von seiner Überheblichkeit

Voriges Kapitel: Bettler an der Schwelle des Himmels

Übersicht: Die Göttliche Gnade von Sri Mahaprabhuji

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