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Der Sri Deva Dungari Sannyas Ashram

Sri Deva Dungary Sannyas Ashram

Als der Ort von Mahaprabhujis künftigem Wirken bestimmt war, kehrte Sri Devpuriji nach Kailash zurück, und Mahaprabhuji begann mit der Errichtung des Ashrams. Die Menschen dieser Gegend, die Mahaprabhuji seit seiner Kindheit kannten und verehrten, waren äußerst glücklich, ihn in ihrer Nähe zu haben. Mit ihrer Hilfe entstand auf der leichten Anhöhe ein eingeschoßiges Gebäude, das einen einfachen Raum umfaßte, dem Mahaprabhuji den Namen Sri Deva Dungary Sannyas Ashram gab.

Heute ist es nur schwer vorstellbar, daß dieser Ort einmal in üblem Ruf stand, denn überall ist die heilige Ruhe zu spüren. Daß dem auch heute noch so ist, geht auf die lange Anwesenheit Mahaprabhujis an diesem Ort zurück - ist doch jeder Stein, jedes Sandkorn vom Segen und der Kraft seiner göttlichen Ausstrahlung durchtränkt.

Der Ashram befindet sich in unbeschreiblich schöner landschaftlicher Umgebung, auch ist bislang die moderne, technokratische Welt nicht in den Frieden der Wüste eingedrungen. Kaum ein paar Häuser sind vom Ashram aus zu erkennen, und das nächste Dorf ist fast zwei Kilometer entfernt. Fast unsichtbar führen die Wege durch die spärlich, blaßgrün bewachsene Buschlandschaft. In ungefähr drei Kilometern Entfernung erstreckt sich eine Hügelkette, deren, den Einflüssen der Witterung besonders ausgesetztes Zentrum schroff und felsig, deren Gipfel hingegen flach und sandig sind. In einem der Einschnitte, dessen Ränder von der Hand der Natur so abgerundet sind, daß er einem riesenhaften Tor gleicht, liegt das Dorf Bari Khatu. Ansonsten ist es ringsherum nichts als Wüste - es ertönen nur die unverwechselbaren Rufe der zahlreichen Pfaue und man fühlt das sanfte Streichen des steten warmen Windes auf der Haut.

Ist Mahaprabhuji der Ozean der Gnade, so erscheint der Ashram zu Khatu als eine Arche der Geborgenheit und Schlichtheit, die auf diesem Ozean dahingleitet.

Das abendländische Gegenstück zu einem Ashram ist ein Kloster. Das Oberhaupt des Ashram ist ein Swami, und oftmals leben darin mehrere Mönche, heilige Männer oder Frauen. Das "A" steht für "Willkommen", "shram" für "etwas tun".

"Etwas tun" ohne einschränkende Definition - also ganz universell ein Ort, wo du willkommen bist, etwas zu tun für Körper, Seele und Geist in einem.

Der Swami, der Selbstverwirklichte, der Meister, der in dem Ashram lebt, wird aufgesucht von seinen Schülern, von Aspiranten, wandernden Sadhus und anderen Besuchern. Die Dauer des Aufenthaltes kennt keine festgeschriebenen Regeln, und welcher Art die durchzuführenden Aufgaben, Studien und speziellen Schulungen sind, liegt ganz in den Händen des verehrungswürdigen Swami.

In Mahaprabhujis Ashram war jeder willkommen - und dies uneingeschränkt - ohne Ansehen von Rang, Stand, Nationalität, Geschlecht oder Religion. Und nicht anders hätte es sein können, denn wir alle sind Kinder des einen Gottes.

An jedem Abend wurde Satsang gegeben, die feierliche Zusammenkunft im Dienste der Wahrheit. Diese Begegnungen waren eine unschätzbare Wohltat für die Seele.

In milder Nacht, allumgeben in Ruhe, unter dem mit funkelnden Sterne über und über geschmückten Himmel, lagerten die Menschen im warmen, weichen Sand. Ein kleines Feuer brannte.

Mahaprabhuji saß davor und sang mit herrlicher Stimme seine Bhajans; er begleitete sich selbst auf der Tanpura[1]. Immer neue wunderbare Lieder trug er vor, und nur selten sang er einen Bhajan zweimal. Dichtung und Melodie entstanden im Moment ihres Erklingens in spontan schöpferischem Akt - welch wahrlich himmlische Begabung! Sodann pflegte er für alle Anwesenden den Sinn der Lieder in einfacher und klar verständlicher Weise zu erklären. Seine Gesänge sind Boten der spirituellen Wissenschaft des Yoga und Hymnen an Gott und seinen göttlichen Meister, Sri Devpuriji.

Während dieser Satsangs hielten die Schüler stets einen Abstand von drei bis vier Metern zu Mahaprabhuji, denn seine Ausstrahlung von solch durchdringender Helligkeit, daß, wer näher an ihn heranzukommen suchte, von ihrem Glanz geblendet wurde. Fast unmöglich war es, ihm direkt in die Augen zu blicken - es war, als schaute man in die Sonne.

 

Mahaprabhuji wußte immer alles über die Menschen, die zu ihm kamen. Ihm offenbarten sich die innersten Gedanken, Gefühle, Regungen, die heimlichsten Wünsche jedes einzelnen. Die ihm begegneten, mußten natürlich für sich selbst abwägen und entscheiden, wer für sie Mahaprabhuji war. Die Gesegneten unter ihnen erkannten ihn als Inkarnation Gottes - desjenigen, der die Herzen aller Menschen kennt.

 


[1]Tanpura = indisches Saiteninstrument

 

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Übersicht: Die erste Begegnung mit dem Göttlichen Meister

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