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Lila-Amrit - Das göttliche Leben von 
Sri Mahaprabhuji

Blinde Reise nach Gujarat

Ich erbat von Mahaprabhuji die Erlaubnis, wieder einmal eine Satsang-Reise unternehmen zu dürfen. Er gab mir seine Einwilligung unter der Bedingung, daß ich innerhalb Rajasthans bliebe, und er fügte hinzu:

"Einer, der blindlings umherwandert, wird auch blind werden."

Ich hörte nicht genau zu, vernahm nur seine Zustimmung und beachtete den Rest seiner Worte nicht. Nachdem ich einige Orte besucht hatte, kam ich zur Straße nach Abu und beschloß kurzerhand, Palanpur in Gujarat aufzusuchen. Ich hatte schlicht vergessen, daß Mahaprabhuji mir aufgetragen hatte, meine Reise auf Rajasthan zu beschränken. Kaum war ich in Palanpur angekommen, da begannen meine Augen zu schmerzen und zu brennen. Am nächsten Tag suchte ich einen Arzt auf, doch seine Behandlung blieb ohne Erfolg. Ich fuhr nach Gandhi Dham, wo Dr. Iyengar, ein Schüler von mir, wohnte, der mich mit großer Sorgfalt und Hingabe betreute.

Die Behandlungen zogen sich über einen Monat hin, aber der Schmerz wurde nur stärker und stärker und meine Sehkraft zusehends schwächer.

Ich entschloß mich daher, mich zu dem Augenspezialisten Dr. Arjun Singh nach Shiva-Ganj in Rajasthan zu begeben. Doch auch in seiner Klinik in Marwar Junction trat keine Besserung ein.

Danach fuhr ich nach Ajmer, wo ich von Dr. Manohar Singhji und seinem Vater - beide Schüler Mahaprabhujis - weiterbehandelt wurde. Aber auch sie blieben bei dem Versuch, meine Augenkrankheit zu heilen, erfolglos. Alle Hoffnung schien verloren und eröffneten mir, daß dieses Leiden wohl unheilbar sei.

Die ganze Zeit über hatte ich ein fortwährendes, fast unerträgliches Brennen in beiden Augen. Fast nichts mehr konnte ich sehen, und die Schmerzen raubten mir den Schlaf. In der Nacht betete ich zu Mahaprabhuji:

"Herr, ich kann dieses schmerzvolle Dasein nicht mehr ertragen. Gewähre mir doch lieber den Tod."

Ich wiederholte meine Bitte mehrmals. Da schlief ich ein wenig später ein und sah im Traum das Gesicht meines geliebten Meisters vor mir. Er sagte zu mir:

"Ich hatte dir gesagt, du solltest nur innerhalb Rajasthans reisen, aber du hast blindlings meine Anordnung außer Acht gelassen. Dein Leiden ist ausschließlich die Folge davon. Doch will ich dir nun sagen, wie du wieder gesund wirst. Laß morgen früh ein Chapati[1] in Buttermilch weich werden und gib es als Umschlag auf deine Augen. Binnen zwei Tagen wirst du geheilt sein. Dann kehre zu mir zurück."

Umgehend sah ich zu, die benötigten Dinge zu bekommen, und führte die Anweisungen aus, die ich im Traum erhalten hatte. Am Tag darauf war ich bereits fast beschwerdefrei. Ich wiederholte die Behandlung und war, wie Mahaprabhuji prophezeit hatte, nach zwei Tagen vollständig geheilt. Dr. Manohar Singhji und sein Vater waren von meiner Genesung zutiefst beeindruckt und ergriffen von Mahaprabhujis grenzenloser Gnade. Sie begleiteten mich nach Bola Guda, wo Mahaprabhuji uns am Tor des Shivbagh Ashram erwartete. Er lächelte und begrüßte mich mit den Worten:

"Nun, Madhav, wirst du noch einmal blindlings reisen?"

Ich warf mich zu seinen Füßen nieder und bat ihn um Verzeihung, und er segnete mich.

Mahaprabhuji lud Dr. Manohar Singhji und seinen Vater zum Essen im Ashram ein und beauftragte mich, an diesem Abend Halva zu kochen. Halva ist eine Süßspeise, die aus Gries, Ghee[2], Zucker, Mandeln und Rosinen bereitet wird. Leider brannte mir das Halva etwas an und wurde viel dunkler, als es eigentlich sein sollte. Ich fürchtete, es würde niemandem schmecken.

Nach dem Abendgebet trug ich das Halva auf und teilte es an alle aus. Zu meinem großen Erstaunen schmeckte es ganz vorzüglich. Noch nie im Leben hatte ich so gutes Halva gegessen! Auch alle anderen waren begeistert davon. Dies war für mich ein Zeichen, daß Mahaprabhuji mir wirklich vollkommen verziehen hatte.

Auch später noch, wenn ich Dr. Manohar Singhji oder seinen Vater traf, sprachen wir von diesem gesegneten Abend mit dem wundervollen Halva, das durch Mahaprabhujis Gnade himmlischem Ambrosia gleichgekommen war.

 

 


[1]Chapati = Fladenbrot

[2]Ghee = ausgelassene Butter, eine traditionelle Opfergabe

 

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Übersicht: Mein Leben mit Mahaprabhuji

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