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Lila-Amrit - Das göttliche Leben von 
Sri Mahaprabhuji

Wunderbare Heilung

Von einem ungemein eindrucksvollen Wunder erzählte mir ein Mann aus Kailash, der als Vierzehnjähriger Augenzeuge der folgenden Begebenheit wurde.[1]  Er berichtete:

"Sri Devpuriji hatte sich an seinem rechten Unterschenkel eine Wunde zugezogen, deren Zustand sich fortwährend verschlechterte, und schließlich begann sie zu eitern. Das ganze Bein war entzündet und angeschwollen. Mein Vater drängte Sri Devpuriji, die Verletzung von einem Arzt behandeln zu lassen. Sri Devpuriji erwiderte aber ungerührt:

'Wenn sie dich stört, so werde ich die Wunde eben wegschneiden.'

Sofort griff er zu seinem Schwert, setzte es oberhalb der betroffenen Stelle an und entfernte unverzüglich mit einem tiefen Schnitt das gesamte Muskelfleisch des Unterschenkels, daß die Sehnen und der blanke Knochen freilagen. Daraufhin nahm er seinen Turban ab und verband mit dem Tuch die offene Stelle, um nun lächelnd meinen Vater zu fragen:

'Gefällt es dir jetzt besser?'

Mein Vater und ich hatten sein Tun fassungslos mitangesehen. Bald darauf verabschiedeten wir uns - immer noch sprachlos vor Staunen und Schrecken. Als wir am kommenden Tage Sri Devpuriji wieder aufsuchten und sehen wollten, wie es ihm gehe, da zeigte er uns sein vollkommen geheiltes Bein. Nicht die geringste Spur einer Verletzung oder einer Narbe war daran zu erkennen."

Die Kraft der Ausstrahlung Sri Devpurijis war so groß, daß er jede Krankheit heilen konnte. Viele, die zu ihm kamen und ihn im Stillen um Hilfe baten, wurden wieder gesund. Zu einigen Gelegenheiten vollbrachte er auch in der Öffentlichkeit aufsehenerregende Wunderheilungen. So in der Ortschaft Vay nahe Kailash an einem jungen Mann namens Rameshwar Lalji, der unter einer schweren chronischen Krankheit litt, die kein Arzt zu heilen vermochte.

Auch sein Bruder, der selbst Arzt war, konnte keine Besserung erreichen.

Rameshwar Lalji litt nun schon seit langer Zeit, und alle Bewohner des Dorfes bemitleideten ihn. Da sie an die göttliche Kraft Sri Devpurijis glaubten, baten sie ihn, dem jungen Manne zu helfen. Sri Devpuriji sagte:

"Gebt mir eine Paisa[2], und ich will damit seine Krankheit beseitigen."

Sie beeilten sich, die kleine Münze - den hundertsten Teil einer Rupie - herbeizubringen, und Sri Devpuriji, begleitet vom ganzen Dorf, trug sie aus der Ortschaft hinaus und "begrub" sie öffentlich. Am selbem Tag noch war der junge Mann vollkommen gesund, und das Dorf war erfüllt von Freude über den Segen, an dem sie alle teilhatten.

In Bari Khatu lebte der Rajput namens Ragunath Singhji, ein Mann mit großem Mut und von ehrenhafter und gerechter Art. In seiner außerordentlichen Rechtschaffenheit war er Paramyogeshwar Sri Devpuriji treu ergeben, und Sri Devpuriji kam oft zu Ragunath Singhjis Haus. Jedesmal entzündete er dort ein Feuer, vor dem sie dann saßen.

Die Feuerstätten von Swamis und Yogis sind heilige Orte, und die Asche hiervon ist ebenso heilig, denn sie trägt sowohl den Segen des Heiligen als auch die reinigende Kraft des Feuers in sich. Die Asche von Sri Devpurijis Feuerstätte in Ragunath Singhjis Haus war erfüllt von besonders starker heilender Energie und dank ihr konnten zahlreiche Menschen, denen sie als Prasad verabreicht wurde, von ihren Leiden genesen. Dieser Ort besitzt auch heute noch heilende Kräfte und wird von den Nachkommen Ragunath Singhjis wie ein heiliger Schrein verehrt.

Sri Mohan Singhji, ein Verwandter des Thakur von Bari Khatu, litt an einer schweren Lebererkrankung. Er sandte seinen Freund Nathu Puri nach Kailash, um Sri Devpuriji in sein Haus einzuladen, in der Hoffnung, durch ihn Heilung zu erlangen.

Mohan Singhji hatte dem Botschafter allerdings etwas Entscheidendes verschwiegen, was Sri Devpurijis göttlichem Blick gleichwohl nicht verborgen bleiben konnte: dieses Leiden war die Folge eines langjährigen, übermäßigen Alkoholgenusses. Sri Devpuriji war bekannt, daß Mohan Singhji dem Rat der Ärzte, dem Trinken zu entsagen, niemals gefolgt war. So gab er Nathu Puri folgende Antwort:

"Bald werde ich nach Bari Khatu kommen, denn dort in der Nähe liegt ein kleines Dorf namens Hari Vasani, wo Hari[3] inkarniert ist. Er meditiert Tag und Nacht auf mich, und ich versprach, ihn aufzusuchen."

Und mit einem Lächeln setzte er hinzu:

"Auch Mohan Singhji würde ich besuchen, doch befürchte ich, er wird meinen Anweisungen ebensowenig folgen wie den guten Ratschlägen der anderen."

Er gab Nathu Puri etwas von der heiligen Asche seiner Feuerstätte und schickte ihn zurück nach Khatu.

So erfuhr dieser Bote als erster von der bevorstehenden Zusammenkunft zwischen Sri Devpuriji und Mahaprabhuji. Bevor ich jedoch zu diesem wunderbaren Geschehen komme, sei noch der Fortgang der Geschichte von Mohan Singhji erwähnt. Der nämlich erkannte in der Botschaft des göttlichen Meisters die ernstliche Mahnung und sah ein, daß jetzt zuallererst er sich selbst helfen mußte, bevor irgendjemand anderer etwas für ihn tun konnte. Eingedenk des ärztlichen Rates beschloß er, mit dem Trinken aufzuhören. Als dann Sri Devpuriji nach Bari Khatu kam, besuchte er auch Mohan Singhji; er sah, wie dieser sich gebessert und dem Alkohol entsagt hatte, und so segnete er ihn und heilte ihn von seinem Leiden.

 


[1]Im Gedenken an dieses wunderbare Ereignis, das in ihm einen lebenslangen, tiefen Eindruck hinterlassen hatte, spendete dieser Mann kürzlich ein Stück Land zur Errichtung einer Ayurvedischen Klinik in Kailash, deren Bau durch Swami Shanti aus dem Wiener Ashram finanziert wurde.

[2]Paisa = indische Scheidemünze

[3]Hari = Name Gott Vishnus

 

Nächstes Kapitel: Die Erste Begegnung mit dem Göttlichen Meister

Voriges Kapitel: Die Schlangenbeschwörer

Übersicht: Paramyogeshwar Sri Devpuriji - Der Göttliche Meister

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