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Lila-Amrit - Das göttliche Leben von 
Sri Mahaprabhuji

Herr über Elemente und Naturgesetze

Weiterhin lebte Paramyogeshwar Sri Devpuriji zurückgezogen in Kailash und zog zumeist die Gesellschaft der Tiere jener der Menschen vor.

In unserem Zeitalter, dem Kali-Yuga, also dem "Eisernen Zeitalter", sind die Menschen so selbstsüchtig und habgierig geworden, so besessen von falschem Ego-Wahn, daß Gott sich aus ihrer Mitte zurückzieht. Hält ein Mensch sein Herz verschlossen, so vermag keine Macht der Welt es zu öffnen.

Die Tiere aber nahmen Sri Devpurijis Liebe dankbar auf und waren ihm treu ergeben. Stets befanden sich in seiner Begleitung Kühe, Hunde, Schafe, Ziegen, Vögel und Schlangen in großer Zahl. Im Ashram lebten die Tiere mit ihm zusammen. Liebevoll sorgte Sri Devpuriji für sie, teilte mit ihnen sein Essen und redete mit ihnen, denn er sprach und verstand die Sprache jenseits der Worte - die universelle Sprache.

Auch besaß Sri Devpuriji ein sehr edles Pferd, und er war ein wunderbarer Reiter, der auf dem Rücken seines Pferdes kühne Kunststücke vollführte, während es dahingaloppierte. Manchmal  verbarg er sich unter dem Pferd, so daß es schien, als liefe es ohne Reiter. Den erschrockenen Bauern, die das "herrenlose" Tier einfangen wollten, zeigte sich Sri Devpuriji dann urplötzlich wieder im Sattel.

Des öfteren schickte er das Pferd zu einer bestimmten Weide grasen und nannte ihm den Zeitpunkt, zu welchem es zurückkehren sollte, und das Pferd verstand und befolgte all diese Anweisungen ganz genau.

Eines Tages kamen einige Besucher zum Kailash-Ashram. Aus Angst vor den Tieren, die überall im Ashram herumstreiften, wagten sie zuerst nicht, das Gebäude zu betreten. Doch schließlich nahmen sie all ihren Mut zusammen und gingen hinein. Sie begrüßten ehrerbietig Sri Devpuriji und brachten folgendes Anliegen vor:

"Swamiji! Wir sind gekommen, Dich zu fragen, ob es wirklich möglich ist, über die Elemente zu herrschen. Wir haben gehört, daß weder Luft noch Wasser oder der Äther dem Willen und Befehl eines vollkommenen Yogis widerstehen können."

Statt einer Antwort nahm Sri Devpuriji eine Decke und rief einen seiner Hunde herbei. Er legte diesem die Decke auf den Rücken, tränkte sie durch und durch mit Kerosin und zündete sie an. Das Feuer loderte hoch auf - zum Entsetzen der Besucher, die natürlich im Glauben waren, der "verrückte Swami" habe den unschuldigen Hund in Flammen gesetzt. Der Hund jedoch stand seelenruhig da und spürte offensichtlich nichts von dem Feuer. Schließlich war die Decke restlos verbrannt, kein einziges Haar des Hundes aber war auch nur angesengt.

Sri Devpuriji meditierte an wechselnden Orten: im Ashram, in den Hügeln von Khatu, mitten im Dschungel oder unter einem Indrokbaum am Ufer der Wasserstelle von Kailash. Er ließ sich stets dort nieder, wohin sein göttlicher Wille ihn trug. Selbst die Elemente unterwarfen sich seiner göttlichen Natur. Ganz gleich wie stark es auch regnen mochte, Sri Devpuriji blieb dabei immer trocken, denn im Umkreis von etwa vier Metern um ihn herum fiel nie ein Tropfen herab. Die Leute, die das beobachteten, wollten natürlich wissen, wie dergleichen möglich sei.

"Nun denn", antwortete er darauf, "Indra, der Regengott - oder das Wasserelement - wie immer ihr es bezeichnen wollt - gehorcht meinem Gebot."

 

Einer seiner Nachbarn war der Bauer Gangaram. Einmal, als es in Strömen regnete, begab sich Sri Devpuriji mit einem lichterloh brennenden Kuhfladen zu Gangarams Haus und rief dem Bauern scherzend zu:

"Sieh her, Gangaram, selbst Gott Indra ist nicht imstande, meinen Kuhfladen abzukühlen. Der ist im Regen ebenso warm wie unter den Strahlen der Mittagssonne!"

Ergriffen erwiderte Gangaram:

"Du bist wahrlich der Ozean der Barmherzigkeit! Keiner kann jemals in Deinen Händen Schaden erleiden - durch irdische ebensowenig wie durch himmlische Macht."

Und Sri Devpuriji sprach zu ihm:

"Du bist eine große Seele, Gangaram. Jetzt beginnst du, das Spiel Gurudevas zu verstehen."

Dies war Sri Devpuriji - zugleich wie ein Kind ebenso wie ein Weiser - und die Motivation seines Tuns wie auch seine Handlungen selbst übersteigen oft das menschliche Fassungsvermögen.

Bei der Niederschrift der Ereignisse aus dem Leben dieses göttlichen Meisters halte ich ab und zu inne im Gedanken, wie vielfältig die Denkungsarten der Menschen über die Erde hin sind und in welch differierender Weise diese Erzählungen aufgenommen werden können. Die einen glauben an Wunder, die anderen nicht. Vielen, die von diesen Wundertaten hören, fällt es schwer oder scheint es unmöglich, sie wirklich ernst zu nehmen.

Leider haben meine göttlichen Meister diese Welt inzwischen verlassen. Denn allen würde ich es wünschen, dieselben Erfahrungen machen zu können, die ich wie zahllose andere dank ihnen erleben durften.

Es liegt mir fern, so wie viele Anhänger verschiedenster Religionsrichtungen und Ideologien, engstirnig darauf zu bestehen, nur ich sei im Recht, nur mein Guru sei der einzig wahre, nur meine Religion die richtige. Nichts davon geht von mir aus. Ich berichte lediglich getreulich von den Wundertaten meines göttlichen Meisters, Sri Mahaprabhuji und von denen seines Satguru, Sri Devpuriji. Und ich hoffe, meine tiefe Überzeugung möge für sich sprechen.

Bei uns in Indien wird gelehrt, alle Heiligen zu verehren, wo immer sie leben und gleich welcher Kultur oder Religion sie angehören mögen. Spiritualität und Heiligkeit kennen keine Unterschiede durch das menschliche Maß in Raum und Zeit. Indem die Erleuchtung die menschlichen Bedingungen transzendiert, ist sie überall und jederzeit nur die Eine, das göttliche Prinzip. Die Wunder dieses Einen offenbaren sich uns in der Mannigfaltigkeit, die der Welt zu eigen ist. Gott ist die Kraft göttlichen Bewußtseins, allgegenwärtig wie der Himmel über der Erde.

Zahlreiche große und heilige Seelen inkarnieren seit jeher zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten auf Erden - und dies wird auch künftighin geschehen. Manche von ihnen sind der ganzen Welt bekannt, wie Moses, Jesus, Mohammed oder Konfuzius, manche hingegen offenbarten sich nur einigen geistigen Jüngern.

Dabei nimmt nun Indien eine besondere Stellung ein, indem hier das Auftreten göttlicher Inkarnationen in weit größerer Anzahl als irgendwoanders stattgefunden hat: Rama, Krishna, Buddha, Sri Devpuriji, Sri Mahaprabhuji, daneben zahlreiche große Heilige und Yogis wie Vivekananda, Shivananda, Paramhans Ramakrishna, Ramana Maharishi, Mirabai, Sant Tukaran, Sant Gyaneshwari, Swami Samartha Ram Dassji, Kabirdas, Surdas und viele weitere. Natürlich ist es nicht möglich, die Lebensgeschichten all dieser Heiligen hier wiederzugeben. Gewiß ist jedoch, daß jede dieser gottverwirklichten Seelen vollkommene Meisterschaft über die Natur und Herrschaft über die Elemente besaß, und keine zerstörerische Kraft jenen, die sich unter den Schutz eines dieser Meister begeben hatten, etwas anhaben konnte.

Alle Heiligen verströmen Liebe und Barmherzigkeit für alle Lebewesen: Ihr Leben bedeutet Erleichterung für das Schicksal der ganzen Welt.

 


 

 

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Überblick: Paramyogeshwar Sri Devpuriji - Der Göttliche Meister

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